Der interessante Fall - Benedikt und das Zirkusprojekt
Von einem der auszog und eine Klasse übersprang - Text freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau P.
Benedikt ist am 10.11.2005 als zweites von drei Söhnen geboren. Er war von Anfang an ein fröhliches und aufgewecktes Kind, das früh (10 Monate) mit dem Laufen und Sprechen begann. Gerade das Sprechen bereitete ihm sichtbar und hörbar große Freude, er machte rasch Fortschritte und hatte stets für sein Alter einen außergewöhnlich großen Wortschatz. Aufgrund dieser Fähigkeit hatten seine Erzieherinnen im Kindergarten erwogen, ihn vielleicht als Kann-Kind früher einschulen zu lassen. Dann jedoch überwog die Einschätzung seitens des Kindergartens, dass man ihm doch noch ein Jahr im Kindergarten „gönnen“ solle. Wir sind letztendlich dem Rat gefolgt und haben ihn im Sommer 2012 regelgerecht eingeschult. Im letzten Kindergartenjahr wurde er immer ernsthafter, gewissenhafter und stiller und alle Beteiligten glaubten, dieses „geschenkte“ Jahr täte ihm gut und er entwickelte Schulreife.
Benedikt freute sich sehr auf die Schule und hatte hohe Erwartungen an sie. Und tatsächlich, die Anforderungen in der Schule fielen ihm leicht, er lernte schnell und hatte keine Probleme. Allerdings wurde er noch stiller, ernster und lustloser. Er weigerte sich, weiterhin zur Musikschule zu gehen, schleppte sich nur noch unregelmäßig zum Tennis-Training und verabredete sich auch nicht mehr mit seinen Freunden. Ab der zweiten Schuljahreshälfte war er regelrecht depressiv. Gespräche mit den Lehrerinnen und eine Untersuchung bei Frau Dr. Lubbe ergaben, dass Benedikt aufgrund seiner Hochbegabung mit dem Lernstoff der ersten Klasse stark unterfordert war. Frau Dr. Lubbe riet uns, ihn sofort in die zweite Klasse versetzen zu lassen. Seitens der Schulleitung und der Klassenlehrerin gab es jedoch erhebliche Bedenken (allein die Mathe-Lehrerin befürwortete die Maßnahme). Hauptargument gegen die Versetzung war die „offensichtliche“ emotionale Unreife des Kindes, die sich laut der Lehrerinnen in seiner verträumten Art, den seltenen, unkontrollierten Wutausbrüchen oder Weinen in scheinbar normalen Situationen zeigte.
Nach mehreren Gesprächen mit der Klassenlehrerin und der Schulleitung durfte Benedikt dann doch in den letzten zwei Wochen des Schuljahres probehalber die zweite Klasse besuchen. Benedikt wurde von der neuen Klasse und der engagierten Klassenlehrerin herzlich aufgenommen und er ging zusehens entspannter in die Schule. Nach den zwei Wochen stand fest, dass das Experiment nach den Sommerferien weitergeführt werden sollte.
Gleich zu Beginn des neuen Schuljahres fand ein Schulprojekt zum Thema Zirkus statt. Eine Woche lang war ein Mitmach-Zirkus an der Schule, es wurden Kunststücke eingeübt, Requisiten gebastelt, der Auftritt in der Manege geübt. Für Benedikt, nun in der dritten Klasse, war es eine aufregende Zeit mit vielen neuen Eindrücken. Mit seiner korrekten und gewissenhaften Art lernte er schnell das von ihm Verlangte und freute sich, sein neues Können auch präsentieren zu dürfen. Allerdings wurde das Projekt Klassen übergreifend durchgeführt. Die sich entwickelnde Bindung zur neuen Klasse trug ihn in dieser Zeit nicht und Benedikt hatte Mühe, mit dieser neuen, viel Flexibilität abverlangenden Situation zurecht zu kommen.
Nun kam der Tag, an dem er mit den Kindern seiner Gruppe die neuerworbenen Fähigkeiten in einer großen Abendvorstellung den Eltern, Geschwistern und allen Interessierten präsentieren sollten. Ausgerechnet an diesem Abend mussten sowohl mein Mann als auch ich arbeiten und konnten nicht bei dem großen Auftritt unseres Sohnes dabei sein. Die Enttäuschung war groß für Benedikt, kaum auszuhalten. Aber es gab einen Hoffnungsschimmer: Am letzten Projekttag sollte noch eine allerletzte, schulinterne Aufführung stattfinden und ich hatte fest zugesagt, dann dabei zu sein. Allerdings konnten nicht alle Kinder als Artisten auftreten, eine Auswahl der Kinder sollte jedoch erst kurz vor der Vorstellung vorgenommen werden. Benedikts Anspannung war groß, er hoffte inständig, ausgewählt zu werden, um mir sein Kunststück endlich zeigen zu können. Als dann feststand, dass er nicht zu den auftretenden Artisten gehörte, war die Enttäuschung übermächtig. Da half es auch nichts, dass wir uns gemeinsam die Vorstellung ansehen konnten. Mit jeder weiteren Darbietung verlor Benedikt ein Stückchen seiner Beherrschung und Wut über die Ungerechtigkeit beherrschte ihn mehr und mehr.
Das emotionale Pulverfass entlud sich dann, als er erfuhr, dass er nach der Vorstellung nicht mit mir nach Hause fahren durfte, sondern im Klassenverband zurück zur Schule gehen sollte, obwohl am Vortag angekündigt worden war: „Nach der Vorstellung findet keine Schule mehr statt“. Benedikt verstand die Welt nicht mehr und als ich nach einer kurzen Verabschiedung ohne ihn nach Hause gefahren war, lief Benedikt einfach fort. Er versteckte sich auf dem Gelände der naheliegenden Kirche. Vier aufgebrachte Lehrerinnen suchten ihn eine ganze Weile, bis sie ihn schließlich dingfest machen konnten. Sie mussten ihn in den Klammergriff nehmen, da er wild um sich schlug und nicht zu beruhigen war. Als sie endlich den Klammergriff lösten, flüchtete Benedikt abermals. Erst der einfühlsame Einsatz eines Benedikt bekannten Schulassistenten beruhigte ihn schließlich soweit, dass er bereit war, zur Schule zurückzukehren. Währenddessen hatte mich Benedikts neue Klassenlehrerin informiert und ich fuhr umgehend zurück zur Schule. Die Klassenlehrerin hatte viel Verständnis für Benedikts Verhalten, versuchte mir die Situation zu erklären und entschuldigte sich für das Vorgehen von Seiten der Schule. In meinen Armen konnte sich Benedikt langsam von den Erlebnissen erholen.
Nach diesem Vorfall stand für die Schulleitung und das Lehrerkollegium fest, dass Benedikt in der Tat emotional noch nicht reif genug war, um die dritte Klasse zu besuchen. Niemand kam auf die Idee, dass ungenaue Angaben und fehlende Verlässlichkeit seitens der Schule Auslöser für Benedikts Verhalten sein könnte.
Dass Benedikt letztendlich in der dritten Klasse bleiben durfte, ist allein der sehr einfühlsamen und engagierten Klassenlehrerin zu verdanken, die ihm viel Verständnis und Vertrauen entgegengebracht und ihn erfolgreich in die bestehende Klassengemeinschaft integriert hat.
Heute, ein halbes Jahr später, haben wir die Gewissheit, dass es richtig war, Benedikt „springen“ zu lassen. Er ist wieder das glückliche und lebhafte Kind, das wir vor Jahren einmal hatten. Voller Lebensfreude und Kreativität geht er nun wieder durchs Leben, verabredet sich wieder mit Freunden, geht gerne zum Tennis und besucht die Kunstschule. Er zeigt durchgehend gute Leistungen in der Schule, in den Fächern Mathematik, Sachunterricht und Musik gehört er zu den Klassenbesten. Nun freut er sich riesig auf die anstehende fünftägige Klassenfahrt an die Nordsee.
Vielen Dank an Frau Dr. Lubbe, an die neue Klassenlehrerin und an allen, die uns in dieser Zeit so fest zur Seite standen und unsere Entscheidung, Benedikt springen zu lassen, mitgetragen haben.
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Erfahrungsbericht Überspringen der 4. Klasse
Text freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau B.
Charlotte war Ende der 3. Klasse zur Diagnostik in der Praxis von Dr. Lubbe. Die Auswertung der Tests hat eine Hochbegabung ergeben. Uns wurde daraufhin geraten, Charlotte die 4. Klasse überspringen zu lassen und sie direkt in der 5. Klasse anzumelden. Insbesondere aufgrund der sozialen Komponente waren wir sehr skeptisch. Trotz der Bedenken haben wir Charlotte in der 5. Klasse angemeldet und einen 4-wöchigen Probeunterricht vereinbart, da Charlotte von dem Vorschlag begeistert war. Der Einstieg in die neue Klasse funktionierte sehr gut und Charlotte hat gleich Anschluss gefunden. Sie war zum ersten Mal in der Schule gefordert und musste sich anstrengen. Im Gegensatz zur Grundschulzeit kam sie meist zufrieden und ausgeglichen nach Hause. Sie musste jedoch lernen, dass gerade zu Beginn andere Kinder besser waren als sie. Auch der Umgang mit „nur“ befriedigenden Leistungen war eine ganz neue Erfahrung für sie. Die mündlichen Leistungen, der Einsatz im Unterricht und ihr persönlicher Ansporn, sich zu verbessern, sind jedoch geblieben und auch mit den Mitschülern ihrer neuen Klasse kam Charlotte gleich gut aus. ist geblieben. Zu Hause haben wir, auch wenn wir Bedenken hatten, auf Anraten von Dr. Lubbe keinen Lernstoff der 4. Klasse wiederholt. Charlotte konnte trotzdessen gut mitarbeiten, wobei sich das Überspringen teilweise in Deutsch und Englisch bemerkbar machte. Die Hausaufgaben bearbeitet sie wie in der Grundschule selbstständig und für die Klassenarbeiten lernt sie nur sehr wenig oder gar nicht. Insgesamt hat sich ihr Notendurchschnitt von 1,1 Ende der 3. Klasse zu einem Notendurchschnitt von 1,5 Ende der 5. Klasse verändert.
Den Kontakt zu ihren Freundinnen in der alten Klasse ist geblieben. Sie wurde vor den Sommerferien zu dem Abschlussfest der Grundschulklasse eingeladen und hat mit ihrer alten Klasse gezeltet und einen Ausflug mitgemacht. Sie wurde hierbei in die alte Klassengemeinschaft wieder ohne Problem gutintegriert.
Sehr traurig war Charlotte, dass sie die Klassenfahrt der alten Klasse aufgrund des Überspringens verpasst hat. Jedoch hat sie in einem Gespräch gesagt, dass es ihr auf der neuen Schule besser geht und sie sich endlich anstrengen muss.
Aus unserer Sicht war das Überspringen der 4. Klasse für Charlotte die richtige Entscheidung.
Benedikt ist am 10.11.2005 als zweites von drei Söhnen geboren. Er war von Anfang an ein fröhliches und aufgewecktes Kind, das früh (10 Monate) mit dem Laufen und Sprechen begann. Gerade das Sprechen bereitete ihm sichtbar und hörbar große Freude, er machte rasch Fortschritte und hatte stets für sein Alter einen außergewöhnlich großen Wortschatz. Aufgrund dieser Fähigkeit hatten seine Erzieherinnen im Kindergarten erwogen, ihn vielleicht als Kann-Kind früher einschulen zu lassen. Dann jedoch überwog die Einschätzung seitens des Kindergartens, dass man ihm doch noch ein Jahr im Kindergarten „gönnen“ solle. Wir sind letztendlich dem Rat gefolgt und haben ihn im Sommer 2012 regelgerecht eingeschult. Im letzten Kindergartenjahr wurde er immer ernsthafter, gewissenhafter und stiller und alle Beteiligten glaubten, dieses „geschenkte“ Jahr täte ihm gut und er entwickelte Schulreife.
Benedikt freute sich sehr auf die Schule und hatte hohe Erwartungen an sie. Und tatsächlich, die Anforderungen in der Schule fielen ihm leicht, er lernte schnell und hatte keine Probleme. Allerdings wurde er noch stiller, ernster und lustloser. Er weigerte sich, weiterhin zur Musikschule zu gehen, schleppte sich nur noch unregelmäßig zum Tennis-Training und verabredete sich auch nicht mehr mit seinen Freunden. Ab der zweiten Schuljahreshälfte war er regelrecht depressiv. Gespräche mit den Lehrerinnen und eine Untersuchung bei Frau Dr. Lubbe ergaben, dass Benedikt aufgrund seiner Hochbegabung mit dem Lernstoff der ersten Klasse stark unterfordert war. Frau Dr. Lubbe riet uns, ihn sofort in die zweite Klasse versetzen zu lassen. Seitens der Schulleitung und der Klassenlehrerin gab es jedoch erhebliche Bedenken (allein die Mathe-Lehrerin befürwortete die Maßnahme). Hauptargument gegen die Versetzung war die „offensichtliche“ emotionale Unreife des Kindes, die sich laut der Lehrerinnen in seiner verträumten Art, den seltenen, unkontrollierten Wutausbrüchen oder Weinen in scheinbar normalen Situationen zeigte.
Nach mehreren Gesprächen mit der Klassenlehrerin und der Schulleitung durfte Benedikt dann doch in den letzten zwei Wochen des Schuljahres probehalber die zweite Klasse besuchen. Benedikt wurde von der neuen Klasse und der engagierten Klassenlehrerin herzlich aufgenommen und er ging zusehens entspannter in die Schule. Nach den zwei Wochen stand fest, dass das Experiment nach den Sommerferien weitergeführt werden sollte.
Gleich zu Beginn des neuen Schuljahres fand ein Schulprojekt zum Thema Zirkus statt. Eine Woche lang war ein Mitmach-Zirkus an der Schule, es wurden Kunststücke eingeübt, Requisiten gebastelt, der Auftritt in der Manege geübt. Für Benedikt, nun in der dritten Klasse, war es eine aufregende Zeit mit vielen neuen Eindrücken. Mit seiner korrekten und gewissenhaften Art lernte er schnell das von ihm Verlangte und freute sich, sein neues Können auch präsentieren zu dürfen. Allerdings wurde das Projekt Klassen übergreifend durchgeführt. Die sich entwickelnde Bindung zur neuen Klasse trug ihn in dieser Zeit nicht und Benedikt hatte Mühe, mit dieser neuen, viel Flexibilität abverlangenden Situation zurecht zu kommen.
Nun kam der Tag, an dem er mit den Kindern seiner Gruppe die neuerworbenen Fähigkeiten in einer großen Abendvorstellung den Eltern, Geschwistern und allen Interessierten präsentieren sollten. Ausgerechnet an diesem Abend mussten sowohl mein Mann als auch ich arbeiten und konnten nicht bei dem großen Auftritt unseres Sohnes dabei sein. Die Enttäuschung war groß für Benedikt, kaum auszuhalten. Aber es gab einen Hoffnungsschimmer: Am letzten Projekttag sollte noch eine allerletzte, schulinterne Aufführung stattfinden und ich hatte fest zugesagt, dann dabei zu sein. Allerdings konnten nicht alle Kinder als Artisten auftreten, eine Auswahl der Kinder sollte jedoch erst kurz vor der Vorstellung vorgenommen werden. Benedikts Anspannung war groß, er hoffte inständig, ausgewählt zu werden, um mir sein Kunststück endlich zeigen zu können. Als dann feststand, dass er nicht zu den auftretenden Artisten gehörte, war die Enttäuschung übermächtig. Da half es auch nichts, dass wir uns gemeinsam die Vorstellung ansehen konnten. Mit jeder weiteren Darbietung verlor Benedikt ein Stückchen seiner Beherrschung und Wut über die Ungerechtigkeit beherrschte ihn mehr und mehr.
Das emotionale Pulverfass entlud sich dann, als er erfuhr, dass er nach der Vorstellung nicht mit mir nach Hause fahren durfte, sondern im Klassenverband zurück zur Schule gehen sollte, obwohl am Vortag angekündigt worden war: „Nach der Vorstellung findet keine Schule mehr statt“. Benedikt verstand die Welt nicht mehr und als ich nach einer kurzen Verabschiedung ohne ihn nach Hause gefahren war, lief Benedikt einfach fort. Er versteckte sich auf dem Gelände der naheliegenden Kirche. Vier aufgebrachte Lehrerinnen suchten ihn eine ganze Weile, bis sie ihn schließlich dingfest machen konnten. Sie mussten ihn in den Klammergriff nehmen, da er wild um sich schlug und nicht zu beruhigen war. Als sie endlich den Klammergriff lösten, flüchtete Benedikt abermals. Erst der einfühlsame Einsatz eines Benedikt bekannten Schulassistenten beruhigte ihn schließlich soweit, dass er bereit war, zur Schule zurückzukehren. Währenddessen hatte mich Benedikts neue Klassenlehrerin informiert und ich fuhr umgehend zurück zur Schule. Die Klassenlehrerin hatte viel Verständnis für Benedikts Verhalten, versuchte mir die Situation zu erklären und entschuldigte sich für das Vorgehen von Seiten der Schule. In meinen Armen konnte sich Benedikt langsam von den Erlebnissen erholen.
Nach diesem Vorfall stand für die Schulleitung und das Lehrerkollegium fest, dass Benedikt in der Tat emotional noch nicht reif genug war, um die dritte Klasse zu besuchen. Niemand kam auf die Idee, dass ungenaue Angaben und fehlende Verlässlichkeit seitens der Schule Auslöser für Benedikts Verhalten sein könnte.
Dass Benedikt letztendlich in der dritten Klasse bleiben durfte, ist allein der sehr einfühlsamen und engagierten Klassenlehrerin zu verdanken, die ihm viel Verständnis und Vertrauen entgegengebracht und ihn erfolgreich in die bestehende Klassengemeinschaft integriert hat.
Heute, ein halbes Jahr später, haben wir die Gewissheit, dass es richtig war, Benedikt „springen“ zu lassen. Er ist wieder das glückliche und lebhafte Kind, das wir vor Jahren einmal hatten. Voller Lebensfreude und Kreativität geht er nun wieder durchs Leben, verabredet sich wieder mit Freunden, geht gerne zum Tennis und besucht die Kunstschule. Er zeigt durchgehend gute Leistungen in der Schule, in den Fächern Mathematik, Sachunterricht und Musik gehört er zu den Klassenbesten. Nun freut er sich riesig auf die anstehende fünftägige Klassenfahrt an die Nordsee.
Vielen Dank an Frau Dr. Lubbe, an die neue Klassenlehrerin und an allen, die uns in dieser Zeit so fest zur Seite standen und unsere Entscheidung, Benedikt springen zu lassen, mitgetragen haben.
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Erfahrungsbericht Überspringen der 4. Klasse
Text freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau B.
Charlotte war Ende der 3. Klasse zur Diagnostik in der Praxis von Dr. Lubbe. Die Auswertung der Tests hat eine Hochbegabung ergeben. Uns wurde daraufhin geraten, Charlotte die 4. Klasse überspringen zu lassen und sie direkt in der 5. Klasse anzumelden. Insbesondere aufgrund der sozialen Komponente waren wir sehr skeptisch. Trotz der Bedenken haben wir Charlotte in der 5. Klasse angemeldet und einen 4-wöchigen Probeunterricht vereinbart, da Charlotte von dem Vorschlag begeistert war. Der Einstieg in die neue Klasse funktionierte sehr gut und Charlotte hat gleich Anschluss gefunden. Sie war zum ersten Mal in der Schule gefordert und musste sich anstrengen. Im Gegensatz zur Grundschulzeit kam sie meist zufrieden und ausgeglichen nach Hause. Sie musste jedoch lernen, dass gerade zu Beginn andere Kinder besser waren als sie. Auch der Umgang mit „nur“ befriedigenden Leistungen war eine ganz neue Erfahrung für sie. Die mündlichen Leistungen, der Einsatz im Unterricht und ihr persönlicher Ansporn, sich zu verbessern, sind jedoch geblieben und auch mit den Mitschülern ihrer neuen Klasse kam Charlotte gleich gut aus. ist geblieben. Zu Hause haben wir, auch wenn wir Bedenken hatten, auf Anraten von Dr. Lubbe keinen Lernstoff der 4. Klasse wiederholt. Charlotte konnte trotzdessen gut mitarbeiten, wobei sich das Überspringen teilweise in Deutsch und Englisch bemerkbar machte. Die Hausaufgaben bearbeitet sie wie in der Grundschule selbstständig und für die Klassenarbeiten lernt sie nur sehr wenig oder gar nicht. Insgesamt hat sich ihr Notendurchschnitt von 1,1 Ende der 3. Klasse zu einem Notendurchschnitt von 1,5 Ende der 5. Klasse verändert.
Den Kontakt zu ihren Freundinnen in der alten Klasse ist geblieben. Sie wurde vor den Sommerferien zu dem Abschlussfest der Grundschulklasse eingeladen und hat mit ihrer alten Klasse gezeltet und einen Ausflug mitgemacht. Sie wurde hierbei in die alte Klassengemeinschaft wieder ohne Problem gutintegriert.
Sehr traurig war Charlotte, dass sie die Klassenfahrt der alten Klasse aufgrund des Überspringens verpasst hat. Jedoch hat sie in einem Gespräch gesagt, dass es ihr auf der neuen Schule besser geht und sie sich endlich anstrengen muss.
Aus unserer Sicht war das Überspringen der 4. Klasse für Charlotte die richtige Entscheidung.